Max Kuhn kam im Juli 1921 mit einer leichten geistigen Behinderung zur Welt. 33 Jahre zuvor erwarb sein Grossvater Jean Kuhn Senior 1888 das „Gasthaus zum Löwen“ in Brunnadern und baute das anliegende Stickereilokal in eine kleine Bäckerei um. 1916 übernahmen die Eltern von Max, Jean Kuhn Junior und Hermine, das Gasthaus und die Bäckerei in zweiter Generation.
Max durchlebte die Schulzeit in Brunnadern im Toggenburg und absolvierte im Anschluss eine Hilfslehre bei einem Schuhmacher. Als Ernst Kuhn 1945 den Betrieb in der dritten Generation übernahm und zusammen mit seiner Ehefrau Trudi weiter führte, nahmen sie Max zurück in den Betrieb. Fortan war Max der Ausläufer und machte mit seinen mit Brot gefüllten Kränze Auslieferungsmärsche auf den Wasserfluhpass, auf die Bütschwiler Alp, über den Wimpel via Ebersol und zurück nach Brunnadern. Mit seinem grossen Herz und spitzbübischen Lachen war er überall ein gerne gesehener Genosse.
Von klein bis gross kannten ihn Alle im ganzen Neckertal. Nicht selten spielte er bei der Auslieferung der Brote noch ein kleines Lied auf seiner Mundharmonika.
Seine Treue zum Unternehmen hielt auch an, als Werner Kuhn 1976 den Betrieb in der vierten Generation übernahm. Nebst ausliefern konnte er mittlerweile auch Bleche putzen und Formen schmieren. Die täglichen Ausliefertouren gehörten jedoch während 60 Jahren zum fixen Programm. Sogar als Richard Kuhn 2007 in der fünften Generation die operative Leitung der Bäckerei Kuhn übernahm, kam Max mit nunmehr 86 Jahren jeden Tag auf einen Besuch vorbei und informierte sich über das Geschehen.
Mit 60 Jahren Betriebstreue war Max somit der langjährigste, treuste, grossherzigste und weit herum bekannteste Mitarbeiter und Familienmitglied überhaupt.